Artist Index: Rothaug, Alexander


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Los 6940Rothaug, Alexander
Kriemhilds Klage

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

"Kriemhilds Klage"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt und numeriert "VI" (in Rot korrigiert zu "VII").

Siegfrieds wachsbleicher, lebloser Körper liegt auf einer Bahre am Boden vor den Palastsäulen, daneben steht die verzweifelte Kriemhild mit einer Begleiterin. Die expressiven Gebärden von Trauer und Entsetzen der Frau über den Tod des geliebten Mannes dominieren die Darstellung. Rothaugs Empathie mit seinen Figuren zeigt sich im Nibelungenzyklus immer wieder, wird jedoch in diesem Blatt besonders deutlich. Die Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 7, Zugriff 4.1.2022

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Los 6985Rothaug, Alexander
Die verlassene Nixe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
27.280€ (US$ 29,333)

Details

"Die verlassene Nixe"
Öl auf Holz. Vor 1932.
95 x 44,5 cm.
Oben links mit Pinsel in Rot signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso nochmals signiert, betitelt und bezeichnet "Ölgemälde" sowie auf Klebeetikett des Künstlerhauses Wien typographisch datiert und mit der Nummer "2642".

Er muss sich entscheiden zwischen der rätselhaften Traumwelt der Nixe und einem Leben in der Wirklichkeit. An dieser Grenze zwischen Helligkeit und Sonnenschein der Welt einerseits und andererseits dem Dunkel des Nixenreiches rund um die Waldquelle zögert der Jüngling, eben im Begriff, auf seinem Pferd ins Helle davonzureiten. Ähnlich einer Mauer trennen ihn die dunklen Baumstämme von der am Brunnenrand sitzend zusammengekauerten Gestalt der trauernden und doch so verlockenden Nixe. Ihr Inkarnat schimmert ein wenig grünlicher als bei Menschen üblich, so dass sie eindeutig als mit der Quelle verbundener Wassergeist erscheint. Wie Wasser scheinen ihr rotblondes Haar und der weiße Schleier über ihr Bein hinweg vom Brunnen hinabzufließen, der Rinnsal ihrer Tränen vereint sich mit der Quelle, so dass die Natur mit zum Ausdrucksträger wird.
Die Figur der Brunnennixe, Elementargeist des Wasserquells, dient in dieser Szene möglicherweise einer Sagen- oder Märchenillustration. Zur Gestalt der kauernden Nixe vgl. auch Rothaugs Gemälde "Die Brunnennixe" (Ludwig S. 59, Abb. 11).

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Los 6986Rothaug, Alexander
Geknäuelte Draperie

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.456€ (US$ 5,867)

Details

Geknäuelte Draperie
Kreide in Schwarz, weiß gehöht, auf grauem Velin.
32,7 x 23,8 cm.

Einen seidigen Schimmer erhält der gebauschte, geknäuelte Stoff durch Rothaugs meisterliche Erfassung der Materialität, sein Nachspüren jeder Falte und jedes Schattens in dem Tuch, das die Draperie beinahe lebendig wirken lässt. Seitlich ganz zart die Zeichnung eines männlichen Brustbildes.

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Los 6941Rothaug, Alexander
Hagen an der Bahre Siegfrieds

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

"Hagen an der Bahre Siegfrieds"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, in Rot numeriert "VIII" und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Kriemhild, vor Trauer so fahl wie der Leichnam ihres Gemahls, verweist dessen Mörder Hagen von Tronje mit entschlossener Gebärde des Raumes, in dem hinter ihr Siegfried auf einem goldenen Sarkophag aufgebahrt liegt. Seine Wunde beginnt hier, in der Gegenwart des Mörders, wieder zu bluten: die "Bahrprobe". Ornamental fallen im Zentrum der Komposition nebeneinander die Kaskaden roten Blutes, schwarzen Trauerschleiers und rotgoldener Haare nebeneinander hinab. Die Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 8, Zugriff 4.1.2022

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Los 6987Rothaug, Alexander
Ziehender Kentaur, Studie zu: Nymphenraub

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Ziehender Kentaur, Studie zu: Nymphenraub
Bleistift, weiß gehöht, und Pinselproben auf grauem Velin. Um 1920-30.
32,8 x 23,4 cm.
Verso mit Farbstift in Violett (von fremder Hand?) bezeichnet "Studie zu einem Zentaur mit seiner Frau".

Satyrn und Kentauren, die dämonischen Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen und dem Unterkörper eines Pferdes, beschäftigen Rothaug häufig als Motiv, und die drastische Lüsternheit, die er hier ausdrückt, stellt ihn in Zusammenhang mit der Kunst Otto Greiners. Die vorliegende Zeichnung diente Rothaug als Studie zur Figur des Kentauren in seinem Gemälde "Nymphenraub" (Im Kinsky, Wien, Auktion 5. Dezember 2017, Los 290) bzw. zum Gemälde "Kentaur Eurytion versucht die Braut Hipodameia zu rauben" (Hassfurther, Wien, Auktion 24. Oktober 2011, Los 22). Es sind also nicht etwa Seile, an denen der Kentaur zieht, sondern die langen Haarsträhnen der Nymphe, an denen er sie auf seinem Rücken festhält. Sein Ausdruck lässt in unserer Zeichnung zwar eher auf eine spielerische Neckerei als auf einen Kampf schließen, die im Gemälde sichtbare Gegenwehr der Nymphe spricht jedoch nicht für ein Spiel.

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Los 6988Rothaug, Alexander
Der gefrozelte Kentaur

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

"Der gefrozelte (sic) Kentaur"
Tempera auf Leinwand. 1916.
21 x 27,7 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEX ROTHAUG", verso mit Bleistift datiert und betitelt sowie mit Kreide in Blau bezeichnet "No. 8: 11,5 cm hoch (in Rot zu "breit" korrigiert)/ No. 7 u. 8 gleich hoch!".

Neckend schnippst die üppige blonde Kentaurin mit ihrem Finger nach der Nase des dunklen Kentauren, worüber sich der rote Kentaur rechts im Bild lustig macht. Ihre Apfelbäckchen glänzen rot, trunken nicht nur vom Eifer der Neckerei. So dicht verschachtelt komponiert Rothaug die Szene mitten im Wald, zwischen den dunklen Baumstämmen, dass nicht auf den ersten Blick klar wird, welcher Pferdeleib zur welchem menschlichen Oberkörper gehört. Mit leichter Hand arrangiert der Künstler die komplexe Szenerie und führt das in seinem Oeuvre in verschiedensten Varianten auftretende Motiv (vgl. "Neckerei", Hassfurther, Wien, Auktion 24. Oktober 2011, Los 43) hier mit feinem Pinsel, warm-rotbraunen Kolorit und lockerem Duktus lebendig aus. Das Motiv des Kentauren ist eines von vielen malerischen Themen, die Rothaugs Kunst mit der internationalen Bewegung des Symbolismus verbinden und uns ihn als einen von vielen Einzelnen in dieser künstlerischen Strömung verorten lassen.

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Los 6919Rothaug, Alexander
Felsenküste / Gladiatorenkampf

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Felsenküste / Gladiatorenkampf
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera und Feder in Schwarz auf Karton.
27 x 19 cm.
Beidseitig jeweils unten links mit Bleistift signiert "Alexander Rothaug".

Das weiße Mondlicht beherrscht den Bildraum. Es schimmert als breiter weißer Strahl auf dem Meer, überzieht alle anderen Farbtöne mit seinem kühlen Glanz und beleuchtet sachte die Gestalt des jungen Mannes oben auf dem Felsen am Ufer, den im Wasser eine Nixe lockend grüßt. Nur wenige Farbnuancen genügen Rothaug zum Darstellen der stillen nächtlichen Szenerie.
Im Gegensatz dazu unterstreichen leuchtende Rottöne die dem "Gladiatorenkampf" innewohnende Gewalt. Der Kampf des Gladiators mit einem Stier gewinnt an Brisanz, indem eine nackte junge Frau gefesselt auf dem Rücken das Tieres liegt. Der Tierkampf als historisches Ritual fand einen Höhepunkt an Popularität in der Antike; die Nachwirkungen der Tierhetzen im Römischen Reich sind bis heute im Stierkampf zu finden.
In beiden Zeichnungen akzentuiert Rothaug Konturen und Binnenstrukturen mit schwarzen Federlinien, so dass die Kontraste und Formen hier klarer abgegrenzt scheinen als in vielen anderen seiner Papierarbeiten. Jeweils unterhalb beider Darstellungen sind querrechteckige Felder angelegt, die möglicherweise als Platz für Texte oder eine Wandtäfelung dienen sollten.

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Los 6942Rothaug, Alexander
Hagen versenkt den Hort

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.300€ (US$ 10,000)

Details

"Hagen versenkt den Hort"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27,2 cm.
Unten links mit Pinsel in Gelb signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, numeriert "VII" (in Rot korrigiert zu "IX") und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Rothaug stellt hier Verlockung und Monstrosität kontrastreich direkt nebeneinander. Der Mörder Hagen hatte Kriemhild nach Siegfrieds Tod das Nibelungengold geraubt und versenkt nun, umspielt von den Rheintöchtern, den Hort im Fluss an einer nur den Königen und ihm bekannten Stelle - wohl bei Lochheim, wie es heißt -, damit niemand anderer ihn rauben kann. Mit vor Entsetzen aufgerissenem Mund beobachtet Alberich, hinter einem Felsen verborgen, das Geschehen. Die hochdekorative Szene spielt mit der Erotik der Rheintöchter, dem lebendigen Farbspiel zwischen ihrem bläulichgrünen Inkarnat und den goldblond wallenden Haaren. Rothaug setzt diesen verlockenden Wesen die skurrile Figur des Alberich und den finsteren Mörder gegenüber. Die Komposition fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 9, Zugriff 4.1.2022

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Los 6989Rothaug, Alexander
Trinkende und Obst pflückende weibliche Akte

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Trinkende und Obst pflückende weibliche Akte
Bleistift und Rötel, weiß gehöht, sowie Farbproben auf grauem Velin.
32,6 x 23,5 cm.

Reizvoll beleben die bunten Tupfer der Farbproben die Aktstudien. Eine Draperiestudie ergänzt die anmutigen Darstellungen der knienden und stehenden Frauenfiguren.

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Los 6990Rothaug, Alexander
Schwanenjungfrau

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.260€ (US$ 15,333)

Details

Schwanenjungfrau
Tempera auf Karton. Wohl um 1912.
44,7 x 55 cm.
Oben links mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Eine vielerorts vorkommende Sagengestalt ist die Schwanenjungfrau: Der Erzählung nach legt die aus dem Jenseits kommende weibliche Gestalt ihr Federkleid vor dem Bad im Weiher ab und wird dabei von einem jungen Mann überrascht, der ihr das Kleid (in manchen Fassungen auch lediglich eine Feder daraus) raubt und die Jungfrau damit zwingt, seine Frau zu werden. Später jedoch gelingt ihr die Flucht. Rothaug zeichnet die Schwanenjungfrau ganz entkleidet von hinten, das abgelegte Federkleid rechts und links zu ihren Füßen. So steht sie am Eingang der Felsgrotte, in deren Schatten der Weiher liegt, und befindet sich genau am Übergang zwischen Hell und Dunkel. Sie lässt also gewissermaßen die Freiheit und Unberührbarkeit des Vogels hinter sich und begibt sich in die irdische Dunkelheit. Souverän nutzt Rothaug die Staffelung des Bildraumes als Bedeutungsträger.
Im Nibelungenlied erscheinen zwei Schwanenmädchen, die Wagner später als Vorbild für die Rheintöchter dienen sollten - eine Verbindung, die Rothaug jedoch hier nicht aufgreift; zum Motiv vgl. auch Ludwig S. 63, Abb. 13 (dort die Jungfrau von vorne und halb entkleidet gezeichnet).

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Los 6943Rothaug, Alexander
Etzels Werbung

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Etzels Werbung"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Graubraun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, in Rot numeriert "X" und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Entgegen der Sage ist es bei Rothaug wohl nicht Rüdiger von Bechelaren, der mächtigste Vasall und Bote des Königs Etzel (Attilla), der in Worms für seinen Herrn um die Hand der Königin Kriemhild anhält, sondern der Hunnenkönig selber, gekennzeichnet durch die Krone. Kriemhild lehnt aus Treue zu Siegfried auch 13 Jahre nach dessen Tod den Antrag Etzels zunächst ab, lässt sich der Nibelungensage nach mit einem Treueschwur Rüdigers und der Versicherung, er wolle sie für erlittenes Unrecht entschädigen, dann aber doch überzeugen. Die Trauer und das Zögern Kriemhilds spiegeln sich in ihrer ganzen Erscheinung, und auch ihre künftige Entscheidung deutet Rothaug bereits an: Zwar blickt sie aus rotgeränderten Augen und mit abgekehrtem Körper zum König, streckt ihm jedoch zugleich eine entblößte Schulter entgegen. Meisterlich gelingt es Rothaug, den emotionalen Zwiespalt der Königin darzustellen. Die Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 10 (dort betitelt "Rüdiger wirbt für Etzel um Kriemhild"), Zugriff 4.1.2022

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Los 6991Rothaug, Alexander
Rosenpillen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

"Rosenpillen"
Grisaille (Tempera, mit Gold gehöht) auf weiß grundierter Leinwand. 1915.
45 x 35 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz und Weiß signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso betitelt, mit Datumsstempel "22. Juni 1915", dort numeriert "3656".

Zwei Tondi mit Darstellungen eleganter Damen rahmen die Titelschrift im oberen Bildrand ein und steigern den dekorativen Charakter der galanten Rokoko-Darstellung. Effektvoll setzt Rothaug die Lichtführung ein, indem er den Blick durch den dunklen Heckenbogen in die Helligkeit der detailreich gezeichneten Ballszene führt. Die Komposition wurde um 1915 als Illustration in den "Fliegenden Blättern" nahezu unverändert veröffentlicht; im dort zugehörigen Gedicht versetzen die Rosenpillen einen träumenden jungen Dichter in vergangene Zeiten.

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Los 6992Rothaug, Alexander
Weisse Nächte

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

"Weisse Nächte"
Grisaille (Tempera und Feder in Schwarz und Weiß) auf weiß grundierter Leinwand. Um 1918.
45 x 35 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", oben in der Darstellung betitelt, verso undeutlicher Datumsstempel, dort numeriert "3818".

Das gespenstische weiße Leuchten eines hell strahlenden Vollmondes beleuchtet die herbstliche Landschaft, in der ganz allein inmitten weißer Nebelschwaden eine junge Frau steht. Die zwei gezeichneten Vignetten seitlich neben der titelgebenden Schrift im Oberrand akzentuieren das Motiv, indem sie ein hell beleuchtetes Gesicht schlafend und ein in Dunkelheit Gehülltes hellwach zeigen, und verstärken den dekorativen Charakter der ornamental eingerahmten Zeichnung. Im Unterrand durchbrechen die fallenden Blätter die Einfassungslinie und lockern die sorgsam gezeichnete Komposition auf. "Weisse Nächte" wurde um 1918 als Illustration in den "Fliegenden Blättern" veröffentlicht, nahezu unverändert, lediglich um einen Text unterhalb der Darstellung ergänzt.

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Los 6902Rothaug, Alexander
Tänzelnder Knabe in Rückenansicht

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
595€ (US$ 640)

Details

Tänzelnder Knabe in Rückenansicht
Bleistift, weiß gehöht und quadriert, auf grauem Velin.
30,2 x 22 cm.

In anmutiger Bewegung hebt der Knabe, im Rückenakt gezeigt, seine Gaben empor. Der angedeutete Obstkorb in seinem Arm lässt den Jungen möglicherweise als eine Allegorie des Herbstes erscheinen; der zweite Rückenakt rechts daneben bleibt weitgehend in der Andeutung. Die zarte Quadrierung weist darauf hin, dass Rothaug eine weitere Verwendung des Motivs geplant hatte.

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Los 6908Rothaug, Alexander
Capri: Blick auf die Faraglioni

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Capri: Blick auf die Faraglioni
Aquarell über Bleistift auf genarbtem Aquarellkarton. Wohl um 1900.
18 x 25 cm.

Das tiefblaue Mittelmeer, die im Sonnenschein strahlenden markanten Felsen: ein Bild zeitloser Harmonie. Capri galt bereits seit der Antike als Sehnsuchtsort. Die berühmte, fast unwirklich hell beleuchtete Landschaftsszenerie zeichnete Rothaug wohl während seiner ausgedehnten Studienreisen durch Dalmatien, Italien und Spanien zu Beginn des 20. Jahrhunderts und setzte das Motiv zudem, wenn auch aus leicht geändertem Blickwinkel, im Gemälde um (vgl. "Felsenküste auf Capri", Im Kinsky, Wien, Auktion 18. Juni 2013, Los 0868).

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Los 6920Rothaug, Alexander
Kentaur und Nixen / Prozession im Wald

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Kentaur und Nixen / Prozession im Wald
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift auf Karton.
21 x 26 cm.
Recto unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Zwei ganz unterschiedliche mythologische Motive vereint der beidseitig gestaltete Karton: ungezügelte Lüsternheit einerseits und eine Szene heiliger Andacht andererseits. Recto zeichnet Rothaug die Entführung einer Nixe am felsigen Meeresgestade durch einen Faun, vor dem die zweite Nixe soeben ins Wasser flüchtet, und verso eine Prozession junger Frauen und Männer durch einen Birkenwald, hin zu einer kurzen, altarähnlich wirkenden, marmornen Säule am Ufer eines Waldsees. Beide Szenen sind mit meist lasierend aufgetragener Temperafarbe aquarellhaft gestaltet, mit Rothaugs typischem, in Ockergelb gezeichneten Rahmen eingefasst und im Bereich der Darstellung mit farbloser Lasur überzogen.

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Los 6944Rothaug, Alexander
Hagen u. Volkers Wache

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

"Hagen u. Volkers Wache"
Gouache auf Malpappe.
35 x 27,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Weißgelb signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, in Rot numeriert "XI" und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Alt ist er geworden, der Mörder Siegfrieds, und er hält dessen Schwert Balmung breit über den Schoß gelegt. Wie Statuen sitzen die beiden Männer im Dunkel der Nacht, von einem goldenen Schein beleuchtet. Die beiden Burgunder Hagen von Tronje und der Spielmann Volker, eingeladen an Etzels Hof, ahnen bereits Kriemhilds Rachedurst und halten Schildwache vor dem Saal, in dem ihre Gefolgschaft sich zum Schlaf gebettet hatte. Rothaug spielt souverän mit Licht und Schatten, mit Farb- und Helldunkelkontrasten und schafft eine Darstellung von dekorativer Kostbarkeit. Die Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus, wurde jedoch von Rothaug wenig später auch als Ölgemälde ausgeführt ("Der grimmige Hagen“, um 1930, Stadtmuseum Wien, Inventarnr. 75305).
Verso dekorative Bleistiftskizzen.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 11, Zugriff 4.1.2022

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Los 6993Rothaug, Alexander
Der goldene Esel

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
124€ (US$ 133)

Details

Der goldene Esel
60 Seiten mit 8 ganzseitigen Farblithographien und farbigem Buchschmuck auf Bütten. Orig.-Halblederband mit goldgeprägter Deckelvignette.
26 x 21 cm.
Auflage 1200 num. Ex.

Erschienen im Artur Wolf Verlag, Wien. Zu Löwingers Amalgamierung der Texte von Apulejus und Pseudolukian schuf Rothaug nicht nur die acht farbigen ganzseitigen Lithographien, sondern auch den illustrativen Buchschmuck, gedruckt in Schwarz und Rot.

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Los 6945Rothaug, Alexander
Kriemhilds Rache

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)

Details

"Kriemhilds Rache"
Gouache auf Malpappe.
35,2 x 27 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift nochmals signiert, betitelt, numeriert "VIII" (in Rot korrigiert zu "XII") und auf Klebeetikett typographisch bezeichnet sowie mit der Künstleradresse "Wien 13. Hietzingerhauptstraße 114".

Zweimal in der Nacht hatte Kriemhild bereits das Hunnenheer auf die zu Gast an Etzels Hof weilenden Burgunder gehetzt, und beide Male waren die Hunnen vor der Macht der Helden zurückgeschreckt. Als es schließlich zur Auseinandersetzung zwischen Nibelungen, also Burgundern, und den Hunnen kommt, tötet im Zuge dieses Blutbades Hagen Kriemhilds und Etzels gemeinsamen Sohn. Die beiden letzten Überlebenden der Burgunder, Hagen und Gunther, nimmt Dietrich von Bern gefangen und Kriemhild erschlägt, als ihre Frage nach dem Verbleib des Nibelungenschatzes unbeantwortet bleibt, mit dem Schwert Siegfrieds zuerst ihren Bruder Gunther und dann Hagen. Rothaug zeigt Kriemhild in der marmornen Palastarchitektur nach ihrer fürchterlichen Rache und kurz bevor sie von dem entsetzten Dietrich von Bern getötet wird. Wie in der Szene nach Siegfrieds Tod rinnt auch hier Blut in Kaskaden herab, neben den schwarzen Trauerschleiern und den goldblonden Haaren der Königin, die hier vielmehr vor Rachsucht als vor Schönheit strahlt. Entsprechend der Nibelungensage lässt auch Rothaug in seinen Darstellungen die Figuren sich entwickeln und stellt sie in deutlich ausdifferenzierten emotionalen Facetten dar.
Die Szene fand keinen Eingang in den Gasteiner Bilderzyklus.

Literatur: Gunter Grimm, Alexander Theodor Rothaug, in: nibelungenrezeption.de/kunst/quellen/Rothaug.pdf, Abb. 12 (dort betitelt "Kriemhild vor der brennenden Halle"), Zugriff 4.1.2022

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Los 6921Rothaug, Alexander
Stehender Frauenakt mit Gerte in den Händen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Stehender Frauenakt mit Gerte in den Händen
Bleistift, weiß gehöht, auf grauem Velin.
38,8 x 24,6 cm.

Die ungewöhnliche Darstellung einer stehenden, kreolisch anmutenden Frau mit großen Ohrringen und quer vor den Körper gehaltener Gerte wirkt kraftvoll in der Ausstrahlung und durch die geschlossenen Augen von besonderer, still konzentrierter Schönheit. Skurril steht daneben, inmitten weiterer Figurenstudien, die Zeichnung eines menschlichen Schädels. Ein solches Nebeneinander von Eros und Tod, wie es Rothaug uns hier zeigt, findet in dem Gegensatz von überhöhter Sinnlichkeit und Leblosem immer wieder auch im Schaffen des Rothaug-Sammlers Ernst Fuchs seinen Platz.

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Los 6946Rothaug, Alexander
Weiblicher Akt am Meeresgestade

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Weiblicher Akt am Meeresgestade
Radierung in Eisenrot auf festem Japan.
17,5 x 14 cm (24,6 x 18,7 cm).
Signiert "Alexander Rothaug".

Prachtvoller, klarer Druck mit zartem Plattenton und deutlich zeichnender Plattenkante, mit Rand. Selten. Beigegeben: Eine weitere signierte Radierung von Alexander Rothaug, "Weiblicher Akt am Wasserfall".

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Los 6947Rothaug, Alexander
Flora

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Flora
Feder in Schwarz und Farbstift in Rot über Bleistift auf hauchdünnem Velin. Um 1912.
23,8 x 14 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz spiegelverkehrt signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Es handelt sich bei der "Flora" wohl um den Entwurf für eine Radierung, verso mit Reibespuren (Farbstift) vom Umdruck, gedruckte Exemplare sind jedoch nicht nachweisbar. Rothaug schuf ein Gemälde zur "Flora", in dem die Figur der Göttin unserer Zeichnung sehr nahesteht, die Umgebung jedoch unterschiedlich gestaltet ist (Kunsthandel New York bzw. "Aphrodite", Im Kinsky, Wien, Auktion 29. November 2016, Los 330). Zeichnung und Beigabe entstanden wohl während Rothaugs Aufenthalt auf Mallorca im Jahr 1912.
Darin, dass Ernst Fuchs Rothaugs Figur der "Flora", wie sie hier in unserer Zeichnung vorliegt, aufgreift und ganz ähnliche Frauengestalten in seinen Radierungen "Daphne" (1968) oder auch "Baum der Aphrodite" (1980) (vgl. Weis/Fuchs 143 I bzw. 291) formt, zeigt sich der Einfluss des Rothaug'schen Oeuvres auf den Sammler und Zeichner Fuchs. Beigegeben: Eine weitere signierte Federzeichnung Rothaugs, ebenfalls wohl Entwurf für eine Radierung, "Harfespielende Frau beobachtet Nixe", auf mallorquinischem Papier.

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Los 6909Rothaug, Alexander
Schlafender Jüngling

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

Schlafender Jüngling
Bleistift, weiß gehöht, und Farbproben auf grauem Velin.
23,5 x 32,5 cm.

Einen Moment tiefen Schlafes fängt Rothaug ein. Der Junge ist ganz der Wirklichkeit entrückt, hinübergeglitten ins Reich der Träume. Ein Bild tiefster Entspannung entsteht durch den herabhängenden Arm des auf dem Rücken liegenden Schläfers. Souverän spielt der Künstler in seiner Zeichnung mit Licht und Schatten, so dass nur wenige ausgearbeitete Gewandfalten und sparsame Andeutungen reichen, um aus der Studie das ganze Bild des Jünglingsaktes entstehen zu lassen.

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Los 6922Rothaug, Alexander
Salomé

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.780€ (US$ 12,667)

Details

Salomé
Feder in Schwarz und Aquarell, mit Deckweiß gehöht und collagiert, auf festem Velin.
22 x 25,5 cm.
Verso in Bleistift mit Farbanweisungen sowie bezeichnet "pto."

Das Motiv der Salomé faszinierte die Symbolisten besonders durch seinen Zusammenhang von Grausamkeit und Eros. 1891 erschien Oscar Wildes Einakter, Franz von Stucks Gemälde 1906. Bei Rothaug tanzt die nackte, goldgeschmückte und mit einem roten Schal nur ansatzweise ihre Blöße bedeckende Salomé lasziv direkt vor dem bereits am Boden liegenden Haupt Johannes des Täufers, das ihr der vor ihr kauernde Diener soeben dargebracht hat. Sowohl der Diener und die Platte mit dem golden strahlenden Haupt, als auch die Zuschauer oben hinter der Balustrade und einige Partien des Vordergrundes sind vom Künstler collagenartig in die Komposition eingefügt. Das goldgelb hinterlegte Ornamentband im Außenrand steigert die Geschlossenheit der Zeichnung und erhöht, der Grausamkeit der Szenerie zum Trotz, ihren dekorativen Charakter.
Verso einige Bleistiftskizzen des Künstlers, dabei Pferde- und Reiterszenen, der Oberkörper eines Teufels und eine Miniaturversion der Komposition recto.

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Los 6948Rothaug, Alexander
Am Strom der Zeit

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

"Am Strom der Zeit"
Feder in Schwarz und Bleistift auf hauchdünnem Velin. Um 1912.
33 x 33 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz spiegelverkehrt signiert "ALEXANDER ROTHAUG", im rechten Rand mit Bleistift betitelt, in den Rändern Maßangaben und Markierungen, im linken Rand handschriftliche Anmerkungen.

Die mythologische Szene zeigt den Strom der Zeit als reißenden Wasserfall, der die Todgeweihten mit sich in die Tiefe zieht. Die Frauengestalt in nachdenklicher Pose am Rand des Stromes verkörpert daher möglicherweise die Göttin Styx oder eine der Horen. In den Rändern bereichern zahlreiche Studienskizzen die Darstellung, die griechischen Buchstaben alpha und omega im rechten Rand verweisen auf Anfang und Ende, auf das umfassende Ganze, durchflossen vom Strom der Zeit. Die handschriftlichen Anmerkungen beziehen sich vornehmlich auf die Umsetzung als Radierung.

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Los 6949Rothaug, Alexander
Statik und Dynamik des menschlichen Körpers

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
546€ (US$ 587)

Details

Statik und Dynamik des menschlichen Körpers
9 Photogravuren auf Velin. Lose in Orig.-Kartonmappe mit mont. Photogravure. 1933.
15 x 23,2 cm.

Die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit der menschlichen Anatomie führte schließlich zur Veröffentlichung des Kompendiums zur Statik und Dynamik des menschlichen Körpers. Rothaug nimmt mit seinem Mappenwerk eine anatomische Systematisierung im Sinne einer Proportionslehre vor. Der komplette Titel lautet "Statik und Dynamik des menschlichen Körpers / Nach seiner neuen Methode vom akad. Maler Alexander Rothaug / Diese Blätter wollen keine Anatomie sein, nicht zerlegen, sondern ein Zusammenfassen des Ganzen". Die vollständige Mappe, erschienen wohl in Wien im Eigenverlag des Künstlers; die Auflagenhöhe ist nicht nachweisbar, doch ist das Mappenwerk auf dem Auktionsmarkt äußerst selten.

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Los 6923Rothaug, Alexander
Odaliske

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
44.640€ (US$ 48,000)

Details

Odaliske
Tempera, mit Wasserfarben untermalt, auf Leinwand.
70 x 95 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Gelb und Grün signiert "ALEXANDER ROTHAUG".

Die Odaliske in der rätselhaften, fast traumartig wirkenden roten Polsterwelt hat kokett ihre dazu passenden roten Riemchenschuhe neben dem Wasserbassin platziert. Die mit einem Tuch kaum bedeckte Schönheit räkelt sich in sinnlicher Pose auf dem üppig mit tiefrotem Stoff bespannten Halbrondell, der Strahl der kleinen Fontäne im Zentrum ist auf ihren Schoß hin ausgerichtet. Die souverän modellierte Darstellung des weiblichen Körpers zeugt von Rothaugs profunder malerischer Beherrschung der menschlichen Anatomie und sein lockerer, lasierender Auftrag der Rot- und Grünnuancen des Inkarnats von seiner besonderen Sensibilität fürs Kolorit.
In seiner Heimatstadt Wien hatte Rothaug unter anderem bei dem bekannten Orientmaler Leopold Carl Müller studiert, und dessen Einfluss auf den jungen Künstler war bedeutend. Bald machten sinnliche und vielfach zugleich ein wenig rätselhafte Darstellungen verführerischer Frauen einen erheblichen Teil von Rothaugs Oeuvre aus, so dass das vorliegende Gemälde als besonders charakteristisches Werk des Malers gelten darf.
Rothaugs ganz eigener, unverwechselbarer Stil widersetzt sich einer einfachen Klassifizierung. In seinem Werk verbindet sich, gespeist von einem anhaltenden Interesse an der Darstellung antiker griechischer, römischer, germanischer und nordischer Mythologien, der akademische Klassizismus mit Elementen des Jugendstils und auch Symbolik von Franz von Stuck, dessen Einfluss während Rothaugs Münchner Zeit besonders deutlich wird.
Die Wertschätzung, die Ernst Fuchs dem Maler Rothaug und speziell diesem Gemälde entgegenbrachte, zeigt sich darin, dass die Odaliske prominent in Fuchs' Schlafzimmer hing.

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Los 6951Rothaug, Alexander
Arachne / Satyr und Nymphe

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Arachne / Satyr und Nymphe
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera auf Karton.
26 x 13,3 cm.
Recto im Unterrand mit Pinsel in Braun betitelt.

Die Arachne der griechischen Mythologie war Ovid zufolge eine ebenso begabte wie hochmütige Weberin. Sie forderte Pallas Athene zu einem Wettstreit auf dem Gebiet der Webkunst heraus, den sie mit so viel Bravour gewann, dass die erzürnte Göttin ihre sterbliche Konkurrentin und all ihre Nachkommen zur Strafe für ihre Hybris in eine Webspinne verwandelte. Rothaug zeigt Arachne im Prozess ihrer Verwandlung, als im Kontrapost stehende, elegante Frauenfigur, der helle Akt schön vom Dunkel der Türöffnung abgehoben. Er lässt sie jedoch bereits an einem großen, kunstvollen Spinnennetz weben, die Arme spinnenartig erhoben. Rothaug verlässt die Erzählung der Metamorphosen und stellt die Weberin körperlich unverwandelt dar, jedoch scheint im Geiste die Transformation bereits eingesetzt zu haben, und das entstehende Spinnenetz versperrt Arachne den Weg zurück in die Welt.
Dem gegenüber steht verso die mit lebendigen Lichtreflexen flirrende, locker getüpfelte, glänzend gefirniste Darstellung vom panflötenspielenden Satyr, mit übereinandergeschlagenen Bocksbeinen im Gras sitzend, dem sich durch die Bergschlucht eine Nymphe nähert.

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Los 6952Rothaug, Alexander
Frauenakt sitzend, Studien zu: Helena

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Frauenakt sitzend, Studien zu: Helena
Kreide und Feder in Schwarz sowie Bleistift, weiß gehöht, auf grauem Velin.
25 x 32,5 cm.

Das Blatt zeigt Vorzeichnungen Rothaugs zu seinem Gemälde "Menelaos findet bei der Zerstörung von Troja die Helena wieder" (vgl. Dorotheum, Wien, Auktion 15. Mai 2018, Los 79). Der angsterfüllte Blick Helenas, vom Künstler in mehreren Randskizzen detailliert ausgearbeitet, fällt in Richtung des Menelaos, der sich während der Plünderung Trojas auf die Suche nach Helena begab, mit dem Vorsatz, sie zu töten, jedoch Euripides zufolge sein Schwert beim Anblick von Helenas Schönheit fallenließ und sie mit nach Sparta nahm. Beigegeben: Eine weitere Zeichnung Rothaugs zu demselben Motiv, zudem mit Gewanddraperie.

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Los 6903Rothaug, Alexander
Pan mit Flöte im Seerosenteich

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.178€ (US$ 1,267)

Details

Pan mit Flöte im Seerosenteich
Feder in Schwarz, Bleistift und farbige Kreiden auf Velin.
9,5 x 16,5 cm.

Auf einem Steinblock inmitten des von Schilf umstandenen Teiches sitzt der Hirtengott, in drei Rohrstücke blasend. Die haarscharfen Linien der spitz geschnittenen Feder verleihen der Zeichnung einen luftigen, flirrenden Charakter und lassen das Klingen der Flötentöne im Schilfgras und in den zitternden Reflexen auf dem Wasser nahezu sichtbar werden. Ovids Metamorphosen zufolge weist die Najade Syrinx, keusche Anhängerin der jungfräulichen Artemis, die Liebe des Hirtengottes Pan zurück und wird auf der Flucht vor seinen Nachstellungen auf ihr Bitten hin am Fluss Ladon in Schilfrohr verwandelt. Als der Atem des verschmähten Gottes durch das Schilf streicht, entsteht ein ergreifender Klang. Pan schneidet daraufhin Schilfrohr, verklebt die Stücke mit Wachs und baut so die Syrinx genannte Hirtenflöte (Panflöte), um darauf seine Lieder zu spielen. Verso Fragment einer weiteren Zeichnung und Annotationen des Künstlers.

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Los 6910Rothaug, Alexander
Geraffter Vorhang

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
322€ (US$ 347)

Details

Geraffter Vorhang
Bleistift und Feder in Schwarz, weiß gehöht, auf braungrauem Velin.
27,2-30 x 19 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz bezeichnet "Adolf Porsche (...)", verso mit Bleistift schwer lesbar bezeichnet.

Weder die Fenster- oder Türöffnung, noch der Raum spielen für Rothaug hier eine Rolle, sondern alleine die Üppigkeit des Faltenwurfes. Akzentuiert betonen die schwarzen, feinen Federlinien die Konturen der Raffung und erhöhen die plastische Wirkung des Vorhangs. Unten zeichnet Rothaug im reizvollen Kontrast dazu eine entblößte Schulter. Der Sammler Adolf Porsche war Leiter der Notendruckerei der östereichisch-ungarischen Nationalbank in Wien. Verso weitere Schulter- und Armstudien sowie Pinselproben.

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Los 6924Rothaug, Alexander
Studienbuch

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Studienbuch
28 Blatt. Feder in Schwarz und Bleistift, teils weiß gehöht, teils mit farbigen Kreiden, auf Velin. In Orig.-Spiralbindung. Um 1929.
18,3 x 27 cm.
Mehrfach mit Bleistift bzw. Feder in Schwarz signiert "Alexander Rothaug", datiert, häufig betitelt oder bezeichnet.

"Ich bin im Stande Alles was ich mir vorstelle - aufzuzeichnen" notiert Rothaug unvermittelt (Blatt 22 verso), oder auch "Nicht romantisch nein, Poetisch" (Blatt 26 recto), und so dient ihm das Studienbuch in all seiner Fülle nicht nur der zeichnerischen Vervollkommnung, sondern auch der Selbstvergewisserung.
Vielfältige Anatomie-, Figuren-, Tier- und auch Landschaftsstudien sowie zahlreiche farbig gefasste Entwürfe zu Gemälden, dabei u. a. folgende Themen: Danaë und der Goldregen, Im Garten Gottes, Sommernacht, Ödipus, Amazone zu Pferd, Semele, Philoktetes, Ajax, Bergmuse, Dido, Trauer der Ariadne, Salome, Wüstenräuber, Odaliske, Vor der Sündflut, Triumphzug des Bacchus und der Ariadne, Die Früchte des Meeres, Adam-Eva, erste Begegnung, Der Schatzgräber und der Berggeist, Apollo sendet die pestbringenden Pfeile in die Stadt, Archill und Hektor, Der Barde am Schlachtfeld, Die Muse, Der Ritter-die Nixe, und vieles mehr.

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Los 6953Rothaug, Alexander
Jüngling von oben, Studie zu: Boreas und Oreithyia

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
930€ (US$ 1,000)

Details

Jüngling von oben, Studie zu: Boreas und Oreithyia
Bleistift, weiß gehöht, und Farbproben auf grünlichgrauem Velin.
32,3 x 23,8 cm.

Boreas, die Personifikation des winterlichen Nordwindes, erblicken wir von oben, die Hände angespannt erhoben mit zum Griff gespreizten Fingern. Die Studie zu Rothaugs Gemälde "Boreas und Oreithyia" zeigt die Figur in überzeugender Verkürzung, der ungewöhnliche Blickwinkel souverän gestaltet; daneben eine weitere kleine Figurenstudie von oben. Die Erzählung von Boreas und Oreithyia schildert Ovid in seinen Metamorphosen: Boreas, der Gott des eisigen Nordwindes, war verliebt in Oreithyia, wurde aber mit seiner Werbung nicht erhört und entführte sie. Bei Rothaug fliegt Boreas in einer interessanten Perspektive von oben gesehen herbei und nähert sich der verängstigten Oreithyia (vgl. Dorotheum Wien, Auktion 19. Juni 2013, Los 2). In der oberen linken Ecke Farbproben zur Tonalität des Gemäldes.

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Los 6954Rothaug, Alexander
Fahrt auf dem Styx / Staudamm

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Fahrt auf dem Styx / Staudamm
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift auf Karton.
19,7 x 25,5 cm.
Recto im linken Rand auf montiertem Klebeetikett typographisch bezeichnet "Landschaftsstudie, A. Rothaug, Wien, 13, Hauptstr. 114.".

Als geheimnisvolles Traumreich zeigt Rothaugs mythologische Darstellung den Eingang in die Unterwelt. Der Nachen des Charon gleitet von vorne rechts in das Bild hinein, dem Totenfluss in Richtung einer tiefdunklen Felsenhöhle folgend. Der Fährmann der griechischen und römischen Mythologie verlässt mit seinem Boot die Helligkeit der irdischen Welt, die leise murmelnde Quelle und das frische Grün, und steuert in dem Nachen die leuchtende Erscheinung der jungen Frau - möglicherweise ist es eine Darstellung der Psyche - auf ihrer Reise über den Styx ins finstere Reich des Hades. Ernst Fuchs sagt dazu: "Die Grotte, Hülle des verborgenen Kerns, die Idee, dass irgendwo im Dunkel die Gestalt verborgen ist. Daß man auf etwas losgeht, das als Kern im Dunkel verschlossen ruht (...)" (in: Weis/Fuchs, München u. Wien 1980, S. 182).
In deutlichem Gegensatz zum zurückgenommenen, von Schwarz, Weiß und Braun dominierten Kolorit der Szene steht die Landschaftskomposition verso: In üppigem, frisch leuchtendem Grün strahlt die Natur rund um den Stausee, lebendig ergießt sich vom Staudamm hinab das Wasser, und es schimmern die Lichtreflexe auf der Oberfläche des Teiches. Leben und Tod stehen einander gegenüber.

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Los 6925Rothaug, Alexander
Studien zu: Achilleus stürzt vom Pfeil des Paris getroffen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.020€ (US$ 14,000)

Details

Studien zu: Achilleus stürzt vom Pfeil des Paris getroffen
Schwarze Kreiden, weiß gehöht, Bleistift sowie Feder in Schwarz auf hellbraunem Velin.
25,3 x 34,7 cm.

Achilles, vom Giftpfeil niedergestreckt und bereits in die Knie gegangen. Sein nach hinten geworfener Kopf. Die Hand mit dem Speer. Der Fuß, die berühmte Ferse. Wie durch die Lupe betrachtet Rothaug seinen Helden, zoomt an Details wieder und wieder etwas dichter heran, um die Anatomie noch weiter zu analysieren. Sein System der Konstruktionslinien und -punkte, auch dargelegt in seiner Schrift "Statik und Dynamik des menschlichen Körpers" (Losnr. 7049), lässt sich hier deutlich erkennen. Das Studienblatt zur Figur des Achilles ist Rothaugs Zeichnung "Achilleus stürzt vom Pfeil des Paris getroffen" (Losnr. 7026) Schlacht um Troja (Apollo, die Pestpfeile aussendend)" und der entsprechenden Grisaille "The Death of Achilles" (Christie's New York, Auktion 17. Oktober 2017, Lot 47) zuzuordnen.

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Los 6955Rothaug, Alexander
Jüngling in Schrittstellung

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
570€ (US$ 613)

Details

Jüngling in Schrittstellung
Bleistift und Kreide in Schwarz, weiß gehöht, auf grauem festen Velin. Um 1930/36.
33,5 x 24,5 cm.
Im Oberrand und mittig mit Farbstift in Rot kleine Annotationen.

Die liebevoll ausgearbeitete Studie des Jünglingsaktes zeigt wohl einen der Gefährten Theseus' in Rothaugs Gemälde "Ariadne auf Naxos", 1930-36 (vgl. Im Kinsky, Wien, Auktion 16. Dezember 2021, Los 2006), soeben im Begriff, das Boot am Strand von Naxos unbemerkt von der schlafenden Ariadne ins Wasser zu ziehen. In vorliegendem Blatt ist die Kraftanstrengung und das Spiel der Rückenmuskeln ausgeprägt plastisch durchformuliert, die Haltung mit einer Konstruktionsskizze nochmals verdeutlicht.

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Los 6956Rothaug, Alexander
Charon

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

Charon
Gouache auf braunem Velin.
23 x 23 cm.

Charon, der düstere Fährmann der griechischen und römischen Mythologie, bringt die Toten für einen Charonspfennig, den Obulus, in seinem Boot über den Totenfluss Acheron, auch Lethe und Styx genannt, ins Reich des Hades, des Herrschers der Unterwelt. Der von links herbeifahrende Nachen des Charon offenbart sich erst auf den zweiten Blick, zieht doch im Vordergrund eine androgyn wirkende und hell beleuchtete Aktfigur das Auge des Betrachters auf sich. Souverän formuliert der Künstler mit lockerem Duktus die Plastizität der Körperformen aus. Auf ihre bevorstehende Überfahrt wartend, hat die Figur - möglicherweise ist es Psyche - den nackten Körper an die Felswand der Grotte gelehnt und den Kopf in trauriger, nachdenklicher Pose vom Arm umfangen. Um diesen besonderen Zustand zwischen Leben und Tod zu beschreiben und die Gestalt vom Dunkel der Todeshöhle abzuheben, greift Rothaug zu einem erstaunlich einfachen, ungewöhnlichen künstlerischen Mittel: Er zeichnet die Konturen der Figur in leuchtendem Rot und verleiht so der Erscheinung bereits etwas Geisterhaft-Unwirkliches. Die Motivwahl verdeutlicht Rothaugs Vorliebe für antike mythologische Themen.
Verso das Fragment einer weiteren Komposition.

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Los 6911Rothaug, Alexander
Dido sieht die Schiffe des Aeneas ablegen / Diana (Fragment)

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

"Dido sieht die Schiffe des Aeneas ablegen" / Diana (Fragment)
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift auf Karton. Vor 1938.
30 x 26,6 cm.
Im Unterrand mit Bleistift betitelt und (schwer lesbar) bezeichnet "Morgens, die ersten Sonnenstrahlen fallen ins Gemach (...)", mit Stimmungs- und Farbangaben sowie mit Farbproben.

Sie verzehrt sich vor Trauer und Begehren. Die verzweifelte Gestalt der Dido steht im Zentrum der Zeichnung, während wir durch das Fenster die Flotte des Aeneas ablegen sehen. Wie einen Theatervorhang öffnet Dido für uns die dunklen Stoffbahnen, so dass durch die Fensteröffnung die Szene auf dem Meer wie eine zweite Bühne erscheint. In dieser vom Vordergrund abgetrennten Bildebene enthüllt sich die Ursache des Dramas. Anders als die im Ausdruck vergleichbare Frau des Potiphar, die den entfliehenden Joseph zu halten versucht (vgl. Losnr. 7075), wendet sich Dido in ihrer Trauer über den Verlust des Geliebten zum Betrachter hin, das erlösende Schwert lehnt bereits griffbereit neben ihr. Rothaug thematisiert offen das mutig ausgelebte, unerfüllte Begehren der Frau und setzt es in der von der Morgensonne angestrahlten Figur der Dido prominent ins Bild. Wieviel Bedeutung der Künstler Licht und Stimmung zumaß, verdeutlichen seine handschriftlichen Anmerkungen im Unterrand.
Verso das Fragment einer weiteren Komposition, "Diana", zeigt die Jagdgöttin sich vor dem Bad entkleidend.

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Los 6926Rothaug, Alexander
Achilleus stürzt / DieTrojaner fliehen

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
23.560€ (US$ 25,333)

Details

"Achilleus stürzt (...)" / "Die Trojaner fliehen (...)"
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera und Feder in Schwarz, collagiert, bzw. Grisaille auf Karton.
26,5 x 20 cm.
Beidseitig jeweils unten links mit Bleistift signiert "Alexander Rothaug" sowie im Unterrand mit Feder in Schwarz über Bleistift betitelt.

Zwei Szenen aus dem Kampf um Troja, hochdramatisch aufgefasst und mit profunder Kenntnis der menschlichen Anatomie umgesetzt. Beide zeigen den griechischen Helden Achílles in entscheidenden Situationen. Die komplexe, sorgfältig detaillierte Muskulatur des sterbenden Achilles zeigt das besondere anatomische Interesse Rothaugs; der Künstler veröffentlichte 1933 seine Abhandlung über die Darstellung des menschlichen Körpers mit dem Titel "Statik und Dynamik des menschlichen Körpers". Die obere rechte Ecke der Zeichnung ist mit dem collagierten Ausschnitt eines anderen Blattes ergänzt. Die vollständigen Titel lauten "ACHILLEUS STÜRZT VOM PFEIL DES PARIS GETROFFEN" und "DIE TROJANER FLIEHEN VOR DEN (sic) WIEDER IN DEN KAMPF EINGREIFENDEN ACHILLEUS". Möglicherweise entstanden die Zeichnungen als Teil einer geplanten größeren Folge, eventuell zum Leben des Achilles oder zur Geschichte des Trojanischen Krieges.

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Los 6957Rothaug, Alexander
Weiblicher Akt am Fels (Andromeda?)/Der blinde Mönch

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.704€ (US$ 6,133)

Details

Weiblicher Akt am Fels (Andromeda?) / Der blinde Mönch
2 Kompositionen, recto/verso, Tempera auf Malpappe.
26 x 15,5 cm.
Recto unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEX. ROTHAUG", oben rechts mit Bleistift unleserlich numeriert, verso unten rechts mit Pinsel in Gelbgrün ebenfalls signiert, oben rechts mit Bleistift numeriert "11" sowie seitlich entlang des linken Randes unleserlich bezeichnet.

Schönheit und Askese stellt Rothaug im kleinen Format und jeweils in leichter Untersicht einander gegenüber, ohne sie jedoch, wie sonst gelegentlich in seinem malerischen Schaffen, direkt miteinander zu konfrontieren. Er zeigt den blinden, alten Franziskanermönch in seiner braunen Kutte möglicherweise als Sinnbild für den Heiligen Franz von Assisi, der - nach zahlreichen Blindenheilungen - am Ende seines Lebens selber das Augenlicht verloren hatte. Damit rückt er ihn in größtmögliche Distanz zu der betörenden Schönheit des weiblichen Aktes, die kaum von den wie lebendig wallenden, scheinbar nach ihr greifenden Tüchern bedeckt wird. In Haltung und Ausdruck steht die Figur, bei der es sich möglicherweise um eine Darstellung der Andromeda handelt, Rothaugs Gemälde "Besiegte Amazone" (Dorotheum Wien, Auktion 11. März 2020, Los 3) nahe.

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Los 6958Rothaug, Alexander
Stehender Mönch

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
322€ (US$ 347)

Details

Stehender Mönch
Bleistift und Kreide in Schwarz, weiß gehöht, auf braungrünem Velin.
34,2 x 21 cm.
Oben rechts mit Bleistift signiert "Alex. Rothaug".

Gesichts- und körperlos, so steht sie leer im Bild, die Mönchskutte, und sie wirkt wie eine geisterhafte Erscheinung. Umso üppiger fließt hingegen der Faltenwurf in dieser Gewandstudie zu Rothaugs Gemälde "Der blinde Mönch" (Losnr. 7057). Unten rechts ganz zart zeichnet der Künstler dazu die Studie eines Evangelisten Markus mit dem Löwen. Verso eine weitere Studie Rothaugs, "Ofenecke mit Blasebalg".

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Los 6927Rothaug, Alexander
Studien zu: Apollo, die Pestpfeile aussendend

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.540€ (US$ 11,333)

Details

Studien zu: Apollo, die Pestpfeile aussendend
Schwarze und weiße Kreiden sowie Farbstift in Rot auf grauem Velin. Um 1920.
32,5 x 23,5 cm.

Eine ganz außergewöhnliche Haltung, selbst für einen Gott: Apoll im Sprung auf dem rechten Bein, das linke scharf angewinkelt, der muskulöse Rücken halb zu uns gewandt, beide Arme mit dem verhängnisvollen Pfeil erhoben und den Blick zugleich nach hinten über die Schulter gewandt - ein Bild der äußersten Anspannung. Die Anatomie modelliert Rothaug souverän plastisch durch, Wölbung und Kehlung, Licht und Schatten, mit weißen Höhungen und dunklen, leicht geschwungenen Parallelschraffuren. Um die zentrale Figur gruppiert der Künstler weitere Studien zum Verständnis von Haltung, anatomischen Details und Bewegungsablauf. Das Studienblatt zur Figur des Apollon ist Rothaugs Gemälde (um 1920, Belvedere Wien, Inv. 4048; vgl. auch Ludwig 83 sowie Losnr. 7028) zuzuordnen. Verso eine weitere Studie Rothaugs, "Sich aufbäumendes Pferd".

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Los 6959Rothaug, Alexander
Zaubersee

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.640€ (US$ 14,667)

Details

"Zaubersee"
Öl auf Leinwand. Wohl um 1912.
69 x 52,5 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Braun signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso nochmals signiert, betitelt und bezeichnet "Ölgemälde".

In eine zauberische, rätselhafte und dabei zugleich idyllische Welt versetzt uns der Künstler: Am Weiher leuchtet, von Felsen und Gebüsch umgeben, die helle Frauenfigur in der Sonne. Drei Schwäne ziehen auf den weiblichen Akt zu, der mit Blumen geschmückt neben dem Wasserfall am Ufer steht und spielerisch rosa Blüten in das Wasser fallen lässt, um die Schwäne anzulocken. Eher selten erscheinen bei Rothaug, der auch Tempera am liebsten lasierend in feinsten Lagen aufträgt, Texturen so plastisch modelliert wie im "Zaubersee". Hier verleiht er mit pastosem Farbauftrag dem Blattwerk und den Gesteinsflächen, Schwanenfedern und Blütenblättern ihre ganz eigene Struktur, spürt mit feinem Pinsel der Plastizität des Frauenaktes nach, setzt mit Farbtupfen Schatten und Lichteffekte, macht beinahe das Rauschen und Plätschern des Sees im Gemälde hörbar. Es entsteht aus dem kleinteiligen Oberflächenrelief eine überzeugend gestaltete Landschaftsszenerie rund um eines der Lieblingsmotive Rothaugs: Das Schwanenmädchen ist in der Stille des Weihers wie von einem Zauber umgeben.

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Los 6960Rothaug, Alexander
Studienblatt mit schlafendem weiblichen Akt

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Studienblatt mit schlafendem weiblichen Akt
Kreide in Schwarz und Bleistift, weiß gehöht, und Farbproben auf grauem Velin.
23,2 x 30,3 cm.
Unten mittig rechts mit Bleistift signiert "Alexander Rothaug".

Der souverän durchmodellierte, schlafende Frauenakt und ein liegend sich über einen Vorsprung lehnender Männerakt, jeweils mit kleinen Konstruktions- und Detailskizzen, fügen sich zu einer spannungsreich ausbalancierten Komposition. Wahrscheinlich handelt es sich um Vorstudien zu der Figur der schlafenden Nixe und zu dem sie beobachtenden Faun in Rothaugs Komposition "Meeresstille" (Auktionshaus Hassfurther, Wien, 24. Oktober 2011, Los 49).

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Los 6900Rothaug, Alexander
Flöte spielender Satyr

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Flöte spielender Satyr
Bleistift und Kreide in Schwarz, weiß gehöht, auf grauem Velin. Um 1891.
32,5 x 23,5 cm.

Heiterkeit und Zartheit strahlt das sicher gezeichnete Studienblatt aus, das motivisch wie auch in der künstlerischen Auffassung eine Nähe zum Schaffen Otto Greiners zeigt. Rothaugs beschäftigt sich mehrfach mit der Figur des musizierenden Satyrs, so zum Beispiel in seiner Federzeichnung "Flöte spielender Hirte bezirzt Quellnymphe am Waldbach, die spielende Puten beobachtet" (vgl. Allgäuer Auktionshaus, Kempten, Auktion 15. April 2011, Los 2590).

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Los 6904Rothaug, Alexander
Felsenküste / Ruderer

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Felsenküste / Ruderer
2 Zeichnungen, recto/verso.Tempera, verso Farbproben und Bleistift auf Karton.
26,5 x 19,5 cm.
Verso mit Bleistift Kompositionsskizze und Notizen zur Strukturierung der Bildebenen.

Wie imposant und mit welcher Macht die Brecher an die felsige Küste schlagen, verdeutlicht die im Kontrast winzig kleine Figur des einsamen Herrn rechts auf der Klippe. Souverän setzt Rothaug die weiße Farbe im Bereich der Wellenkämme dicker ein und schafft dadurch glänzende Partien, die im Licht wie Wasser zu glitzern scheinen. In der Darstellung des Ruderers verso hingegen spielt der Künstler mit der Spiegelung auf dem kristallklaren Wasser, in dem wir bis auf den tiefen, dunklen Grund zu blicken vermögen. Zur Strukturierung der Bildebenen notiert Rothaug links daneben, unter einer kleinen Kompositionsskizze seine Einteilung: "Wasser: I der Grund/II die Wasserfläche/III die Spiegelung / Luft: I die Dunst-Wolken/II die Luft".

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Los 6912Rothaug, Alexander
Studienbuch

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Studienbuch
29 Blatt. Feder in Schwarz und Bleistift, teils aquarelliert, teils mit farbigen Kreiden, auf Velin. In Orig.-Spiralbindung. Um 1930.
29 x 20,5 cm.
Mehrfach mit Bleistift bzw. Feder in Schwarz signiert "Alexander Rothaug", häufig betitelt oder bezeichnet.

"Wer Zutritt in Meister Rothaugs Werkstatt hatte, der verwunderte sich gewiss nicht wenig über die schier unübersehbare Menge der gewissenhaft genauen Studien in Farbe und Form, womit Dutzende Skizzenbücher, ganze Stapel Mappen und einige Schränke angefüllt sind; Studien, die überzeugend dartun, auf welch gründlichem Grund der Meister steht, wenn er eine seiner großen, anscheinend rein aus der Fantasie oder dem Gestaltenreich der Dichtung und Sage geschöpften Kompositionen schafft." (Arthur Roessler, Ein deutscher Kunstmeister - Eine kleine Rede auf den Maler Alexander Rothaug, in: Der getreue Eckart, 12. Jg., Heft 4, Januar 1935, S. 250 ff). In dem Studienbuch stehen zwischen sorgfältig und fein ausgeführten, farbigen Vorzeichnungen für Gemälde zahlreiche Anatomie-, Figuren-, Landschafts- und Tierstudien, Allegorien, Personifikationen und Symbole, ergänzt durch Kompositionsskizzen und Farbanweisungen. Es finden sich u. a. folgende Themen: Die Nibelungen, Waffentanz der Amazonen, Marienerscheinung, Musizierende Engelwesen, Mariae Himmelfahrt, Kircheninneres, Der Wagen des Gottes Krschna (sic), Kirchenfensterentwürfe, Der Weg zu Stärke u. Kraft, Frühlingsmorgen, Kentaur und Nymphe, Die Nilbraut, Achilles und Penthesilea, Schlafende Waldnymphe, Quellnymphe, Schlafende Dido, Träumende Ariadne, Troglodyten, Orpheus, zudem immer wieder Bewegungsstudien zu Sportlern, häufig zu Tennisspielern und verschiedene Selbstbildnisse Rothaugs.
Dazwischen ein kleiner Text "Die Natur gab dem Menschen den Verstand" (zur Entwickung von Waffen, Blatt 14 verso) und immer wieder kleine Merksätze.

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Los 6928Rothaug, Alexander
Schlacht um Troja (Apollo, die Pestpfeile aussendend)

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Schlacht um Troja (Apollo, die Pestpfeile aussendend)
Tempera auf grauem Karton. Um 1920.
21,2 x 26,3 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", seitlich mit Markierungen und Maßangaben.

Hochdramatisch zeigt Rothaug die Szene aus der Ilias in seiner ganz zart quadrierten, genau und detailreich ausgeführten Vorzeichnung zu dem großformatigen Gemälde "Apollo, die Pestpfeile aussendend" (Öl auf Leinwand, 185 x 236 cm, um 1920, Belvedere Wien, Inv. 4048). In der Szene erzählt der Künstler von der Seuche als göttlichem Strafgericht: "Das Narrativ, das sich der Künstler wählte, war die Erzählung davon, wie die Pest in das Lager der Ilion (Troja) belagernden Achaier (Griechen) kam - und zwar in Form der Pestpfeile des Gottes Apollo. Einen solchen Pfeil auflegend sehen wir Apoll dargestellt (...) Erbarmungslos bringt der dargestellte Apoll Verderbnis über die Menschen - es war das Strafgericht eines rächenden Gottes. Der Sohn des Zeus und der Leto war erzürnt über den Anführer der Achaier: Agamemnon hatte Chryses, einen frommen Priester des Apoll, wiederholt gedemütigt. Mit seinem Frevel war der Sündenfall in der Welt der griechischen Belagerer Ilions, und die Vergeltung folgte rasch: Ihnen, die seit zehn Jahren erfolglos gegen Troja anstürmten, die durch Streit und Eitelkeiten entzweit waren, sandte der rächende Apoll nun auch noch sein göttliches Strafgericht." (Matthias Sandberg, Von Pestpfeilen und Wundern - von Göttern und Heiligen, in: uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/schwerpunkte/epidemien, Zugriff 12.01.2022). Exakt übernimmt der Künstler sowohl die Komposition mit der ungewöhnlichen halben Rückenansicht Apollos, als auch die Farbgebung der Vorzeichnung in seinem Gemälde.

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Los 6961Rothaug, Alexander
Weiblicher Akt, Studie zu: Julia in der Gruft der Capulets

Auktion 119

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Weiblicher Akt, Studie zu: Julia in der Gruft der Capulets
Bleistift, weiß gehöht, auf grauem Velin. Wohl vor 1906.
33,3 x 23,3 cm.
Im Oberrand bezeichnet "Mitzi Bernasek / X. Muhreng. 15 (...)".

Anmutige Aktstudie zur Figur der Julia in Rothaugs Gemälde "Julia in der Gruft der Capulets", das als eine von zwei Illustrationen zu Shakespeares "Romeo und Julia" auf der 2. Berliner Kunstausstellung 1906 ausgestellt war (Ludwig 23, Abb. S. 81).

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Los 6209Rothaug, Alexander
Im Reich der Nixen

Auktion 117

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Im Reich der Nixen.
Mischtechnik auf Malkarton, auf Pappe kaschiert. 26,5 x 19 cm. Oben links im Rand signiert "Alexander Rothaug" sowie unten rechts in Grau ein weiteres Mal signiert (?) "Alexander Rothaug".


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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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